Sveta Marina Kroatien
An der Ostküste Istriens liegt unterhalb der Stadt Labin noch etwas verschlafen das kleine Fischerdorf Sveta Marina. Um den Naturhafen stehen wenige Häuser, die in letzter Zeit renoviert wurden. Diese dienen meist nun als Pensionen. Auf der Halbinsel von Sveta Marina liegt der schön angelegte Campingplatz. Obwohl auch hier in letzter Zeit sich viel geändert hat, strahlt dieser Ort immer noch sehr Beschauliches aus. Mit ein Grund, dass wir immer wieder mal für ein paar Tage hier herkommen.
Ein weiterer
Grund ist, dass auf dem Campingplatz direkt an der Hafenmole das Scuba Center liegt.
Viele Taucher aus Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien und Ungarn trifft
man hier jedes Jahr. Sehr angenehm ist es, dass es direkt um die Halbinsel
tolle Steilwände gibt, die bis auf 50 Meter und tiefer zu betauchen sind.
Deshalb entfallen lange Bootsfahrten, mit ein paar Schritten ist man an
fantastischen Tauchplätzen. Natürlich bietet das Team des Scuba Centers auch
täglich Bootsausfahrten an, diese sollte man sich nicht entgehen lassen. Wenig
betauchte Gebiete liegen um die Basis. Die Basis ist sehr gut organisiert und
es ist immer eine helfende Hand zur Stelle. Ausgebildet wird nach CMAS und
PADI.
Mehr
Infos unter www.scubacenter.de.
Vor der südlichen Spitze der Halbinsel liegen zwei Buchten, von denen aus die Hausriffe eins und zwei betaucht werden. Zum Fotografieren sollte man am Vormittag die rechte Wand – Einstieg in der großen Bucht, tauchen. Am Nachmittag dann die linke Wand – Einstieg in der kleinen Bucht. Denn steht die Sonne ideal für die jeweiligen Tauchgänge. Sommer und Herbst besteht die größte Chance Seepferdchen an zutreffen.
Gegenüber
der Campingplatz Rezeption ist eine Pizzaria. Die Pizzas im Holzofen gebacken
sind zu empfehlen. Auch andere Gerichte wie z.B. gegrillte Oktopus mit Mangold
und istrianische Bratkartoffeln einfach genial.
Hausriff 1
Von der größeren Bucht aus zieht sich eine Steilwand in Richtung Süden. Die
Bucht ist mit großen bis mittelgroßen Steinen ausgelegt. Der Einstieg fällt
erst sanft auf fünf Meter ab, dieser Teil der Bucht wird gerne zur
Tauchausbildung benützt.
Folgt man die nun beginnende Riffkante, so setzt sich das Riff erst stufenweise
mit Sandflächen fort. Bei einer Tiefe von ca. 15 Metern kommt der Taucher zu
einer Madonna, die vor ein paar Jahren aufgestellt wurde. Erst ab diesem
Bereich fängt die Steilwand an, die dann teilweise überhängend bis auf 40 Meter
abfällt. Kleine und große Höhlen sind voll von Krustenanemonen bewachsen,
Farbtupfer sind auch gelbe und blaulila Schwämme, am Wandboden, der in eine
Sandfläche ausläuft, findet das Auge Langusten. Nach etwa 30 Minuten Tauchzeit
geht die Wand in eine Sandfläche über. Hier ist ein guter Punkt umzukehren. Im
10 bis 15 Meter Bereich taucht man an der Kante der Steilwand entlang zurück
zum Ausgangspunkt. Hier findet man mit etwas Glück Seepferdchen. Viele
farbenfrohe Nacktschnecken geben lohnende Fotomotive im Macrobereich.
Hausriff 2
Von der kleinen Bucht aus taucht man die Riffwand linke Schulter im 10
Meterbereich. In den Löchern warten unzählige Drachenköpfe auf Beute. Man ist
gut beraten, diese Tiefe zu Beginn zu halten, denn erst ab dem sogenannten Pilz
fängt die eigentlich interessante Wand an. Der Pilz ist ein Einschnitt im Riff,
der in 25 Meter Tiefe von der Seite gesehen wie ein überdimensionaler Pilz
erscheint. Ab hier macht die Riffkontur einen Knick in Richtung Osten und fällt
bis 50 Meter tief ab. Auch hier Schwämme und viele Grogonien, an denen
Katzenhai ihre Eier befestigen. Hier sollte man auf die Tauchzeit achten, denn
der Rückweg ist lang im 20 bis 20 Meter Bereich und schnell werden die
Dekompressionsminuten aufgezählt.
Hausriff 3 oder Jump
Wall
Der Einstieg ist auf der östlichen Seite des Campingplatzes, deshalb ist der
Weg dort hin etwas beschwerlich, der nach einer kurzen Kletterpartie an einem
Felsvorsprung endet. Von dort springt man ins Wasser und taucht rechter
Schulter gegen Süden. In 30 Meter beginnt eine kleine Wand, an der
Katzenhai-Eier an den Gorgonien befestigt sind. Weiter in Richtung Süden ist nicht
mehr so interessant, kommt man bis zur kleinen Bucht. Ein Geheimtipp: Wenn man
nach dem Sprung etwa 100 Meter in Richtung Norden schnorchelt, trifft man auf
eine Wand, die schon im 10-Meterbereich mit Gorgonien bewachsen ist. Der
Nachteil ist, dass man auch wieder an den Klippen aus dem Wasser steigen muss,
da der Weg bis zur kleinen Bucht zu lange ist.
Bootstauchplätze
Lena oder Lina
Das Wrack, ein italienischer Frachter, der 1914 während eines Schneesturms an
die Küste von Cres auflief. Die Bootsfahrt dauert etwa eine Stunde und ist zur
Mittagzeit zu empfehlen. Vom Ankerplatz aus geht es schnell auf 20 Meter Tiefe.
Nach ein paar Flossenschlägen taucht der imposante Bug der Lena auf. Bei guten
Sichtverhältnissen und günstigen Sonneneinstahlung ein Traummotiv für
Weitwinkel- und Fisheye-Fotografen. Unbedenklich kann in die Laderäume getaucht
werden. Meist liegt ab 40 Meter ein Nebelschleier über dem Wrack, somit lohnt
es nicht weiter tiefer bis zum Heck zu gehen.
Felsentor, Nicolaigrotte
Beide Tauchplätze liegen in südlicher Richtung nah zusammen. Das bzw. die
Felsentore sind Durchbrüche wie ein Tor in dem Kalkfelsenformation. Das erste
Tor erreicht der Taucher in 15 Metern, das zweite liegt auf 38 Metern. An der
Steilwand entlang sind viele Gorgonien. Die Nicolaigrotte ist eine etwa 8 Meter
tiefe Grotte, der Eingang hat einen Durchmesser von 6 Metern.