Wandern und Tauchen in den Abruzzen
Nachdem wir von Griechenland kommend noch ein paar Tage Zeit hatten, fuhren wir noch etwas südlich von Ancona in die Abruzzen. Unser Ziel war ein kleiner See in den Abruzzen. Dieser Landstrich von Italien hat schwer zu kämpfen. Zum einen wird er von den Touristenströmen links liegen gelassen, und ein schweres Erdbeben hat in vielen Städten enorme Schäden angerichtet. Obwohl das letzte schwere Erdbeben 2009 war, sind immer noch viele Häuser nicht aufgebaut. Ganze Dörfer wurden damals ausgelöscht. Die Bewohner leben seither in Containerstädten.
Mit Recht werden die Abruzzen auch das wilde Herz Italiens genannt. Es ist eine Landschaft die uns so gefällt. Zwischen den Bergen, die höchste Erhebung immerhin 2912m der Corno Grande, wildromantische Hochebenen, kleine Dörfer und schmale Straßen. Campingplätze gibt es zugegeben nicht viele, aber wir haben einen bei Castelnuovo gefunden. Eher ein Garten mit großer Wiese, Duschen und Toilette in einer Scheune. Das kleine Dorf oberhalb vom Campingplatz wurde beim letzten Erdbeben völlig zerstört. Angesprochen auf dieses Ereignis erzählt uns Carlo unter Tränen, was in dieser Nacht passiert ist. Wir haben den Eindruck, die Menschen sind immer noch traumatisiert. Ein Spaziergang in dem ehemaligen Dorf macht uns nachdenklich.
Uns interessiert aber eher ein unscheinbares Gewässer bei Capestrano - der Lago de Capo de Aqua. Dazu mussten wir uns schon zeitig anmelden, denn das Tauchen in dem See wird vom Tauchclub Sporting Association Scuba Diving School aus Pescara organisiert. Nur an Wochenenden mit Begleitung darf hier getaucht werden. Der kleine Fluss Tirino wurde zur Elektrizitätsgewinnung vor einigen Jahren aufgestaut. Dadurch wurden die Gebäude einer ehemaligen Färberei überflutet. Die Grundmauern können nun im glasklaren, unwirklich transparenten Wasser getaucht werden.
Ein einmaliges Erlebnis, welches wir dann mit den Mitgliedern des Tauchclubs bei einem echt italienischen Essen beschließen.