Reisebericht Elba
Durch die momentane Situation der Pandemie suchten wir für dieses Jahr ein Reiseziel, welches schnell erreichbar war. Da wir vor vielen Jahren schöne Erlebnisse auf der Insel der Mineralien hatten war unsere Entscheidung - wir fahren mit Wohnmobil, Mountainbike und Tauchausrüstung nach Elba.
Schnell
erreichbar, weil gerade mal 800 Kilometer von München, fast nur Autobahn und
stündliche Fährverbindungen.
Schöne
Erinnerungen waren in den Jahren 1992 und 1993 in diesen Jahren sind wir gleich
mehrmals nach Elba. Später war ich dann noch mal im Februar dort.
Die
Entscheidung ist auch für Elba gefallen – weil es einfach ja schon legendäre
Tauchplätze hat. In jeder Ortschaft gibt es Tauchbasen und im westlichen Teil
der Insel viele Campingplätze.
In den
drei Wochen besuchten wir vier Tauchbasen, was auch immer mit einem Verlegen
unseres Wohnmobils einher ging.
Wir
besuchten die Tauchbasen an der Südküste von Elba - OmniSub in der
Barbarossabucht, die Tauchbasis Aquanautic Elba in Morcone, SpiroSub in Marina
de Campo und an der Nordküste bei Portoferraio Unica Diving. Alle Basen sind
unter deutschem Management. Die Basen arbeiten auch in Form einer Divecard Elba
zusammen. Eine Art Zehnerpunktekarte gekauft auf einer der Basen, verwendbar
auf allen Vieren.
Die OmiSub Tauchbasis von Mirjana und Markus Schempp liegt in der Barbarossabucht östlich von PortoAzzurro. Dort befinden sich auch zwei Campingplätze. Der Campingplatz Arrighi ist gehobene Klasse und der Campingplatz Da Mario eher familiär. Unsere Entscheidung fällt auf Da Mario. Direkt am Strand steht die Basis. Dort am Anlegesteg stehen die beiden basiseigenen Boote. Die Ausrüstung bleibt in den Kisten den kompletten Aufenthalt an Board. Die Flaschen werden am Schiff gefüllt.
In kurzer Zeit sind die abwechslungsreichen Tauchplätze an der Ostküste der Halbinsel Calamita erreicht. Legendäre Abstiege am Capo de Calvo, Picchi de Pablo oder Punta Galera wo es nicht nur die roten Gorgonien zu sehen gibt. In den Tagen bei Mirjana und Markus tauche ich mit Frank, Dieter und Rico.
An der Hauptstraße von Porto Azzurro nach Rio nell Elba, etwas versteckt, hat der Biobauer Paolo seinen kleinen Laden. Dort kaufen wir Olivenöl, Honig und Zitronenmarmelade ein. Weil es auf Elbe keine Olivenölpresse gibt müssen die handgepflückten Oliven zur Weiterverarbeitung innerhalb von 24 Stunden aufs Festland gebracht werden. Der Biobauer experimentiert gerne mit seinen Produkten. Wie zum Beispiel mit Zitronen aus denen er Marmelade macht.
Beim Besuch von Porto Azzurro kommen wir mitten in ein Auto Ralley Spektakel. Am großen Marktplatz ist das Fahrerlager. Dort wird diskutiert, geschraubt und geflucht, wenn es einen Motor zerreißt.
Aquanautic Elba liegt unterhalb von Capoliveri in der Morcone Bucht. Die von Bjön Heyduk geführte Basis bietet ein Komplettservice Paket an - Vom Tauchen, Appartements, Restaurant, Motoroller- und Mountainbike Verleih nebst Kinderbetreuung ist auf dem Gelände angeboten. Der nahe gelegene Campingplatz ist recht rustikal und hat seine besten Zeiten schon hinter sich. Sehr strategisch liegt der Platz für Besuche in Capoliveri, Wanderungen und Mountainbike Touren auf der Halbinsel Calamita. Capoliveri hat mit seinen engen Gassen, dem großen Marktplatz ein besonderes Flair. Am Plazza de Maggazini sind viele Cafes und Eisdielen, die zum Abschluss einer Mountainbike Tour zu besuchen sind – ein Muss. Was wir auch machen. Auf der Halbinsel wurde früher Eisenerz abgebaut. Viele Minengebäude sind Zeugen dieser Zeit. Jetzt dienen sie als willkommene Fotokulisse auf den Biketouren.
Auf Elba gibt es auch einige Tauchplätze, die man von Land aus erreichen kann. Der Bekannteste liegt vor dem Städtchen Pomonte im Westteil der Insel. Dort liegt ein einer Tiefe von maximal 16 Metern das 62 Meter lange Wrack des Frachters MV Elviscott. Am Strand sind nur wenige kostenpflichtige Parkplätze. Am Einstieg liegen große Steine mit grünen Algen bewachsen, deshalb ist es recht glatt. – also früh dran sein und Vorsicht beim Flossen anziehen. An der Ostseite der Felsen liegt das Wrack, deshalb empfiehlt es sich, den Tauchgang um den Felsen im Uhrzeigersinn zu tauchen. Das hat den Vorteil, man findet das Wrack leichter und schneller. Man kann leicht zwei Tauchgänge dort planen. Gerade in der Mittagszeit ist das Sonnenspiel gigantisch.
Die Tauchbasis SpiroSub von Volker Kammerer kurz „Volki“ genannt liegt am östlichen Buchtbereich von Marina de Campo. Dort befinden sich auch drei große Campingplätze. Wir sind im La Foca untergekommen. Mein Tauchpartner ist Egon, er ist schon seit vielen Jahren Stammgast auf der Basis. Er wohnt bei Pitt Gsell. Als wir in den 90er Jahren auf Elba waren, führte Pitt die Basis. Die Beiden besuchen uns. Der Schweizer ist ein Urgestein des Tauchens. Schon in den 70er Jahren führte er im Winter eine Basis im Sudan und im Sommer auf Elba.
Mit dem ehemaligen Fischerboot Marianna geht es zum Tauchen raus. Volki fährt auch legendäre Tauchplätze wie Capo de Fonza oder Capo de Stella an. Auch hier sind fürs Mittelmeer sehr viele Fische, wie Barakudas, Zackenbarsche, Goldstriemen, verschiedene Brassenarten, Drachenköpfe und Gabeldorsche sind unser Tauchgangs Begleiter. An den Steilwänden wachsen Edelkorallen in gut betauchbaren Tiefen. Und natürlich wie überall um Elba gelbe und rote Gorgonienfelder.
Wir wechseln in den Norden von Elba. In Sichtweite zu Portoferraio, genauer zwischen Magazzini und Bagnaia befindet sich der Campingplatz Rosselba le Palme. Der Platz gilt als einer der schönsten auf der Insel, liegt er doch mitten in einem Botanischen Garten. Und in der Bucht von Magazzini treffen wir Werner Nehls von Unica Diving Elba.
Werner Nehls sehe ich immer in München auf der Reisemesse free und verspreche ihn auf Elba zu besuchen. Endlich hat es dieses Jahr geklappt. Werner und seine Frau Gennie betreiben die Basis auf der Unica II, im Sommer leben die Beiden auch auf dem Schiff. In Sichtweite vor Portoferraio liegt die Leuchtturminsel lo Scoglietto dort befinden sich auch Werners Lieblingstauchplätze. Die Insel ist seit vielen Jahren unter strengen Naturschutz gestellt. Dadurch hat sich der Bestand der Fische erholt und sie sind etwas zutraulicher.
Als Werner für seine Basis auf Elba nach seinen Wünschen ein Schiffe bauen lies meinten die Werftarbeiter welch Unikat. Somit war auch gleich der Name für das Schiff und der Tauchbasis gefunden Unica Diving. Sein erstes Schiff verlor der leidenschaftliche Gitarrist bei einem Sturm. Schon im darauffolgenden Jahr war der Münchner mit seiner Unica II unterwegs. Die Unica ist die schwimmende Tauchbasis die komplette Ausrüstung ist an Board.
Unfreiwillig mussten wir eine Nacht im Hafen von Portoferraio verbringen. Wegen dem starken Sturm wurde der Fährbetrieb eingestellt.
Unser Fazit die Perle des Mittelmeeres ist ein Besuch wert. Leicht erreichbar, viele Sportmöglichkeiten und gerade das Tauchen an legendären Tauchplätzen - ein Muss für jeden leidenschaftlichen Taucher. Deshalb steht für uns fest – ein Wiedersehn unvermeidbar!